Seit der Jahrtausendwende kletterten die Stromkosten in Deutschland fast jedes Jahr weiter nach oben.
Der Preis für eine Kilowattstunde hat sich seitdem nahezu verdoppelt und immer wieder drängt sich der Gedanke an Kündigung und Anbieterwechsel auf, wenn der eigene Versorger die nächste Preisrunde einläutet.
Hier erfahren Sie die wichtigsten Punkte zum Wechsel des Stromanbieters und wie Sie ganz unkompliziert Ihre Kündigung aussprechen.
Inhaltsverzeichnis
Sonderkündigungsrecht
In vielen Alltagsbereichen sollen Kunden immer wieder die Preiserhöhungen ihrer Anbieter hinnehmen. Der Verbraucherschutz in Deutschland räumt für diesen Fall aber ein Sonderkündigungsrecht ein. Mit wenig Aufwand kann dann innerhalb einer bestimmten Frist der teure Altvertrag durch einen günstigeren Kontrakt bei einem Alternativanbieter ersetzt werden. Auf die Möglichkeit einer gesonderten Kündigung müssen die Kunden bei jeder Preiserhöhung hingewiesen werden und auch der Stichtag oder die Frist für diese Kündigungsoption muss vom Anbieter mitgeteilt werden. Diesen Termin dürfen Sie auf keinen Fall verstreichen lassen, da sonst wieder die vertragliche Kündigungsfrist zur Geltung kommt und Sie für Wochen oder sogar Monate an den teureren Tarif gebunden sind.
Auch wenn Sie einmal umziehen wollen und Ihr Anbieter an der neuen Adresse den Strom nur zu erhöhten Preisen liefern kann, haben Sie ein außerordentliches Kündigungsrecht.
Den neuen Anbieter finden
Die Kündigung können Sie selbst vornehmen oder Sie nutzen den Service Ihres neuen Anbieters. Ein alternativer Stromlieferant mit besseren Konditionen ist schnell gefunden. Immer wenn die Stromkonzerne weitere Preisrunden ankündigen, beschäftigen sich viele Tageszeitungen und Verbrauchermagazine mit den Stromtarifen und stellen Preisvergleiche zusammen. Auch das Internet ist eine gute Informationsquelle, wo Sie sich immer schnell und zuverlässig einen Marktüberblick verschaffen können.
Im Gegensatz zu den Printmedien mit vorgegeben Musterfällen für einen Stromvertrag haben Sie hier zudem die Möglichkeit, den Preisvergleich an Ihre speziellen Bedürfnisse anzupassen.
Service für Sie
Ist der neue Anbieter gefunden, kann online meist gleich ein neuer Vertrag abgeschlossen werden. Neben den persönlichen Daten werden dabei auch Details zum Altvertrag, vor allem aber die Zählernummer, abgefragt. Diese findet sich schnell auf einer alten Stromrechnung und auf Wunsch übernimmt der neue Anbieter auch gleich die Kündigung für Sie und macht Ihnen den Wechsel noch leichter. In diesem Fall müssen Sie lediglich noch den Zählerstand für die Endabrechnung mit dem alten Lieferanten in Erfahrung bringen und können die weitere Bürokratie dem neuen Stromkonzern überlassen. Nur wenn die verbleibende Frist sehr knapp geworden ist, empfiehlt sich eher eine eigene Kündigung, damit der Termin auf jeden Fall gewahrt bleibt.
Auch bei einem Anbieterwechsel wird der Strom ohne Unterbrechung geliefert und Sie brauchen auf keinen Fall einen oder mehrere Abende bei Kerzenschein fürchten.
Den Vertrag selbst kündigen
Natürlich können Sie auch immer selbst eine Kündigung verfassen. Zur eigenen Sicherheit sollte die Kündigung ausschließlich per Fax oder Einschreiben übermittelt werden. Eine E-Mail oder ein gewöhnlicher Brief sind keine rechtsverbindlichen Zustellungsarten. So können Sie einen Stromvertrag auch ganz regulär im Rahmen der vertraglichen Kündigungsfrist beenden, wenn Sie mit dem Service allgemein unzufrieden sind oder lieber zu einem neuen Ökostrom-Anbieter wechseln möchten.
Musterschreiben für die Kündigung
Die Kündigung des Stromvertrages erfolgt in der Regel schriftlich – am besten in einem Einschreibebrief mit Rückschein. Mit einem Einschreiben sorgen Sie dafür, dass wichtige Briefe und Postkarten sicher gegen Unterschrift zugestellt werden.
Vorlage herunterladen:
Stromvertrag kündigen