Spätestens mit Jahresabrechnung des Stromanbieters beschäftigen sich viele mit der Frage, ob die Kosten zu senken sind.

Daneben existieren weitere Gründe, die für einen sorgsamen Umgang mit der Ressource Strom sprechen. Diese heißen Umwelt oder die Verknappung der fossilen Energieträger. Dann steht die Frage nach der Herkunft des Stroms im Raum: Atom? Kohle? Regenerative Energien?

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Energietipps: Mit diesen Tipps senken Sie Ihre Stromkosten – © chones / Photodune.net

Um einen ersten Überblick zu erhalten, sollte sich zunächst jeder Verbraucher mit den Möglichkeiten der Energieeinsparung beschäftigen. Dafür existieren zahlreiche Maßnahmen. Im zweiten Schritt kann es eventuell ratsam sein, den Anbieter zu wechseln.

In jedem Fall führt eine Überprüfung des eigenen Verbrauchsverhaltens im Abgleich mit den Kosten je nach Art der Stromerzeugung zu einem Plus im Geldbeutel und eventuell sogar zu einem Mehrwert für die Umwelt.

Die größten Stromverbraucher im Haushalt

Waschmaschine, Trockner, Staubsauger und Kühlschrank zählen in den meisten Haushalten zu den Geräten, die im Jahr den größten Anteil am Stromverbrauch beitragen. Allerdings stimmt dies nur bei einem entsprechenden Gebrauch anderer elektrischer Geräte: Fernsehgeräte im Stand-by-Betrieb und andere Stromverbraucher haben gegebenenfalls enormen Einfluss auf die Höhe der Stromrechnung.

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Hier gilt: Schalten Sie die Geräte aus, wenn Sie sie nicht nutzen. Vielfach sind dafür am Gerät selbst keine Möglichkeiten vorgesehen. Dies gilt insbesondere für solche E-Geräte, die beispielsweise mit einer Uhr ausgestattet sind. Bei allen anderen hilft das Zwischenschalten einer Steckdose mit Ein-und Ausschalter. Das vollständige Abschalten erledigt dann die Tischsteckdose, die für kleines Geld in jedem Baumarkt oder im Elektrofachhandel erhältlich ist.

Um nachhaltig Geld zu sparen und gleichzeitig die Umwelt zu schonen, ist ein Austausch solcher Geräte häufig nicht empfehlenswert, allerdings können Sie bei einer Neuanschaffung auf diese Funktionsweise besonderes Augenmerk legen.

Waschen

Um die Energiekosten bei bestimmten Geräten zu senken, hilft ein Blick auf die Handhabung. Beispielsweise sollten Spül- und Waschmaschinen nur dann in Betrieb genommen werden, wenn sie vollständig beladen sind. Bei der Waschmaschine und in Kombination mit modernen Waschmitteln lässt sich meist ein gutes Waschergebnis erzielen, wenn auf die Kochwäsche verzichtet wird.

Bei Waschtemperaturen unterhalb von 60 °C und dauerhaftem Einsatz von Flüssigwaschmitteln kann es jedoch zur Bakterienbildung im Inneren der Waschmaschine kommen, die sich durch unangenehmen Geruch bemerkbar macht. Eine hohe Waschtemperatur von Zeit zu Zeit schafft Abhilfe. Andere schwören auf den Zusatz von Essig im letzten Spülgang, der einer Bakterienbildung vorbeugen soll.

Trocknen

Beim Wäschetrockner ist im Bezug auf den Stromverbrauch nur ein wirklich günstiges Gerät bekannt: Ihr Trockengestell. Besonders in Mehrfamilienhäusern ist häufig ein Trockenboden oder -keller vorhanden. Dieser steht Ihnen kostenlos und stromsparend zur Verfügung. Wer den Wäschetrockner nicht in der Wohnung stehen haben will aber über einen Balkon verfügt, kann diesen für die Aufstellung nutzen. In der warmen Jahreszeit trocknet hier eine ganze Waschmaschinenladung binnen wenigen Stunden.

Das Verfahren führt sogar im Winter zu raschen Ergebnissen, weil die meist trockene kühle Luft das Wasser aus der Wäsche schnell aufnimmt.

An feuchtkalten Tagen oder wenn Sie Ihren Balkon selbst nutzen möchten, kann ein bereits vorhandener Trockenautomat durchaus nützlich sein. Unter diesen Bedingungen ist er allerdings deutlich seltener im Einsatz als nach jeder Wäsche.

Kühlen

Beim Kühlschrank ist in vielen Haushalten ein deutlicher Handlungsbedarf zu erkennen. Kühlschränke sind solide gebaute Elektrogeräte, die viele Jahre halten. Ein bis zu 30 Jahre altes Gerät könnte noch heute eine zuverlässige Kühlleistung erbringen, allerdings benötigt es dafür auch besonders viel Strom.

Hier lohnt die Überlegung, das alte gegen ein neues Gerät auszutauschen. Verbrauchsangaben der Hersteller finden sich im Netz oder im Handel zu jedem Gerät. Die Verbrauchswerte des Altgerätes können Sie häufig dem Typenschild entnehmen. Vermutlich werden Sie feststellen, dass die Unterschiede enorm sind. Eine Neuanschaffung amortisiert sich meist innerhalb weniger Jahre.

Allerdings können Verbraucher auch durch einen richtigen Umgang mit dem Kühlgerät den Verbrauch senken:

  • Die Größe des Kühlgerätes sollte der Haushaltsgröße angepasst sein.
  • Schadhafte Dichtungen müssen umgehend ausgetauscht werden.
  • Gefüllt verbraucht das Gerät weniger Strom als wenn es leer im Betrieb ist.
  • Bei jedem Türöffnen dringt warme Luft ein, die wieder gekühlt werden muss. Nehmen Sie zum Kochen beispielsweise alle benötigten Lebensmittel auf einmal heraus, um die Tür möglichst selten zu öffnen.
  • Tauen Sie ebenfalls regelmäßig ein eventuell vorhandenes Kühlfach ab. Diese Mühe müssen Sie sich mit einem modernen Gerät übrigens nicht mehr machen: Neue Kühlschränke verfügen meistens über eine Abtauautomatik, die der Bildung einer dicken Eisschicht vorbeugt.

Licht

Bei der Beleuchtung herrscht ebenfalls ein beeindruckendes Einsparungspotenzial. Schon seit vielen Jahren sind Energiesparleuchten überall im Handel erhältlich. Die alte Glühbirne gehört seit Beschluss der Bundesregierung und der EU sogar zur aussterbenden Art.

Die Ressentiments vieler gegenüber der ersten Generation Energiesparlampen sind nachvollziehbar: Diese Modelle passten nur schwerlich in jede Lampe und erzeugten vergleichsweise unangenehmes Licht. In der neueren Generation konnten die Hersteller jedoch erfolgreich an der Lichtfarbe arbeiten. Warm-weißes Licht wirkt angenehm und wohnlich.

Besonders hervorzuheben sind jetzt allerdings LED-Leuchten, die ebenfalls warm-weißes Licht erzeugen und inzwischen eine Lichtleistung erbringen, die mit der herkömmlichen Glühbirne durchaus vergleichbar ist. Die Anschaffungskosten sind in den letzten Jahren stark zurückgegangen und die lange Lebensdauer rechtfertigt die Investition. Sie verbrauchen nicht nur den wenigsten Strom, sondern sind auch frei von Quecksilber.

Stromanbieter wechseln

Wenn Sie alle Maßnahmen zur Senkung des Stromverbrauchs bereits getroffen haben aber Ihre Stromrechnung noch immer zu hoch erscheint, kann ein Wechsel des Stromlieferanten sinnvoll sein.

Lassen Sie sich Zeit vor dem Wechsel, um die einzelnen Angebote gründlich zu prüfen. Nicht alles, was auf den ersten Blick preiswert erscheint, ist ein wirklich günstiges Angebot!

Darauf sollten Sie achten:

  • Wie verhält es sich mit der Zahlungsweise? Manche Stromlieferanten wünschen eine Einmalzahlung pro Jahr. Dies kann in manchen Budgets einen schmerzhaften Posten ausmachen. Mehrheitlich ist die monatliche Zahlung für viele leichter zu realisieren.
  • Sind Kaution oder Vorkasse gefordert? Dann suchen Sie besser nach einem alternativen Stromlieferanten. Unternehmen, die am Strommarkt nicht bestehen, zahlen Vorausleistungen im Falle einer Insolvenz nur selten zurück. Solche Angebote sind nur dann als seriös zu werten, wenn sie von etablierten Anbietern stammen. Dort kommen sie jedoch selten oder nie vor.
  • Ein Kundenbonus kann zu einem besonders günstigen Angebot führen. Leider meist erst nach Ablauf mehrerer Jahre und nur dann, wenn der Vertrag noch besteht. Diese Option verhindert für die nächste Zukunft einen schnellen Anbieterwechsel zum Beispiel im Falle eines Umzugs oder wenn andere günstige Angebote verfügbar sind.
  • Vertragslaufzeiten sollten möglichst kurz bemessen sein. Der Strompreis entsteht in der Art einer Börse und kann kurzfristigen Schwankungen unterworfen sein. Wer dann in seinem Festvertrag gebunden ist, profitiert nicht vom Preisverfall am Strommarkt!
  • In diesem Zusammenhang – und auch aus weiteren Gründen – sollte die Kündigungsfrist eine Frist von 4-6 Wochen nicht überschreiten. Im Falle einer Tarifanhebung steht Ihnen übrigens ein außerordentliches Kündigungsrecht zu.
  • Preisgarantien wiegen den Verbraucher in Sicherheit. Allerdings sind sie nur dann aussagekräftig, wenn sie den Endpreis des verbrauchten Stroms beschreiben. Sind beispielsweise Netznutzungsentgelte oder die EEG-Umlage nicht in der Preisgarantie enthalten, können die Stromkosten dennoch schwanken.
  • Zuletzt ist natürlich auch die Art der Stromerzeugung von Bedeutung. Manchmal ist der Cent mehr für die KWh aus regenerativen Energiequellen günstiger als Niedrigpreise zulasten der Umwelt und damit für uns alle.