Ein wirklich guter Staubsauger gehört in jeden Haushalt. Wird an der falschen Stelle gespart, so ist der Ärger und Frust vorprogrammiert.

In diesem Artikel soll es um die Auswahl der Staubsauger und praktische Tipps beim Kauf gehen. Was unterscheidet einen guten Bodenstaubsauger von einem schlechten? Auf was sollte Sie als Käufer besonders achten?

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Staubsauger – Auswahl eines Modells © Anmfoto – Photodune.net

Wortbedeutung: Saugleistung, elektrische Leistung, Gerätetypen und Filtersysteme

Wie wichtig ist die Saugleistung, elektrische Leistung, Bautyp und welche Filtersysteme eignen sich für Gebrauch?

Saugleistung: Die Saugleistung wird selten für Verbraucher kenntlich gemacht. Diese Leistung ist ausschlaggebend für die Qualität des Gebläses und die Saugkraft an der Düse.

Achten Sie daher auf Begriffe wie „Suction“ „Suction capacity“ oder „Suction Power“. Eine optimale Saugleistung liegt zwischen 350-500 Watt, bei einer elektrischen Leistung unter 2000 Watt. Empfehlenswert ist ein Staubsauger bei dem die Saugleistung per Wahlschalter reguliert werden kann. So kann die Saugleistung, je nach Aufgaben den Bedingungen angepasst werden.

Elektrische Leistung: Die elektrische Leistung wird immer auf dem Gerät, meistens neben dem Einschaltknopf groß angegeben. Diese Leistung führt bei den meisten Verbrauchern zu Verwirrung.

Die elektrische Leistung steht in keinem direkten Verhältnis zum Saugvermögen oder der Saugkraft. Die Angabe bezieht sich nur auf die Motorleistung, und steht somit im direkten Verhältnis zu Energieeffizienz des ausgewählten Staubsaugers, welche in der Praxis zu einer Energieeinsparung führt.

Gerätetypen: Für den Hausgebrauch der Bodenstaubsauger wird zwischen zwei Gerätetypen unterschieden. Bodenstaubsauger mit Beutel und ohne Beutel.

Filtersysteme: Mittlerweile gibt es viele ausgeklügelte Filtersysteme, die einerseits die Umwelt schonen und anderseits die Luft in der Wohnung sauber halten. Auch Allergiker und Tierbesitzer profitieren von diesen Filtersystemen, die Kleinstpartikel und Feinstaub abhalten können.

So eigenen sich Beispielsweise für Allergiker die HEPA-Filtersysteme und für die Tierbesitzer die Aktivkohle-Filter.

Wie viel Strom kann mit einem energiesparenden Staubsauger gespart werden?

Wie viel kann der Käufer beim neuen Staubsauger im Jahr durchschnittlich sparen? Nun, je nach Preisklasse kann der Käufer im Schnitt 20-40 Euro sparen. Bei dem Einsparpotenzial geht man davon aus, dass die Wohnung nicht größer als 87 m² beträgt und etwa 50 Mal pro Jahr gesaugt wird.

Ist die Wohnung größer, wird öfters gesaugt, fallen somit die Stromkosten größer aus und der jährliche Energieverbrauch steigt an.

Rechnet sich ein Neukauf beim Staubsauger und die Entsorgung des alten Gerätes? Nein, das jährliche Einsparpotenzial ist für eine durchschnittliche Familie (4-Personen Haushalt) zu gering.

Ein Neukauf und die Entsorgung eines alten Gerätes rechnet sich erst, wenn mehr als 6-Personen im Haushalt sind und mehr als zweimal pro Woche gesaugt wird. Da lohnt sich ein teurer Staubsauger mit Beutel, welcher besonders energiesparsam ausgelegt ist (s.u. meine Empfehlung).

Neue EU-Verordnung beschließt Energielabels für energiesparende Staubsauger

Die EU kämpft seit längerem um Energiesparende Staubsauger. So hat eine neue Verordnung vom 01.09.2014 beschlossen, dass alle Staubsauger mit einem Energielabel ausgestattet werden.

Dieses Energielabel (s.Bild) sorgt beim Käufer für mehr Transparenz und zeigt dem Verbraucher wichtigen Daten auf einen Blick. Auch Online-Shop Betreiber müssen ab September die Neugeräte mit einem Energielabel kenntlich machen.

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Beispiel: EU-Energielabel für Staubsauger © strompur.de

Auf dem Label ist folgendes zu sehen:

  • Die Energieeffizienzklasse: Dabei werden die Abstufungen anhand von Balkensystem farblich gekennzeichnet. Die Sparklassen werden von A-G angezeigt. Ab 2017 kommen Energieeffizienzklassen-Erweiterungen A+++, A++ und A+ hinzu. Die Klassen E bis G entfallen später komplett aus der Liste.
  • Jährlicher Energieverbrauch: Die Angabe bezieht sich auf eine Wohnung mit 82m², die 50 Mal pro Jahr gesaugt wird. Neue Staubsauger die ab dem 01. September im Handel zum Verkauf angeboten werden, dürfen nicht die 62 Kilowattstunden pro Jahr übersteigen. Das entspricht in etwa 17 EU an jährlichen Kosten.
  • Die Staubemissionsklasse: Sie bewertet die Qualität des Staubsaugers und die in den Raum abgegebene Luft. Diese findet ihre Einordnung mit den Buchstaben A-G, wobei A als Bestnote angesehen wird und G als schlechteste Note vergeben wird.
  • Der Geräuschpegel : Ein weiteres Merkmal, welches die Lautstärke des Staubsaugers beschreibt. Die Zahl wird in Dezibel (dB) angegeben. Dabei gilt, je kleiner die Zahl, desto leiser ist der Staubsauger.
  • Teppich-Reinigungsklasse: An dieser Reinigungsklasse lässt sich ablesen, wie gut ein Staubsauger auf einem Teppich reinigt. A (beste Reinigungsklasse) bis G (schlechteste Reinigungsklasse).
  • Hartboden-Reinigungsklasse: Diese Angabe beschreibt die Saugleistung auf einem glatten Untergrund, wie z.B. Laminat, Parkett oder Fliesen. A (beste Reinigungsklasse) bis G (schlechteste Reinigungsklasse).

Wie wird ein Staubsauger ausgesucht und welche Fragen sollten Sie sich vorab stellen?

Für richtige Entscheidung sind folgende Kriterien und Fragen von Bedeutung:

  • Wie oft wird in der Wohnung gesaugt?
    Wird öfters als einmal pro Woche Staub gesaugt, so empfiehlt sich ein stromsparender Boden-Staubsauger. Die Entsorgung eines alten Gerätes sollte in Betracht gezogen werden. Auch bei Wohnungen die 80 Quadratmeter übersteigen, sollten die Stromkosten überschlagen werden und über Neukauf nachgedacht werden.
  • Ist die Reinigungsfläche groß?
    Die Reinigungsfläche ist ein wichtiges Kriterium. Wenn Sie eine großflächige Wohnung/Haus besitzen, die nur wenige saugfähige Untergründe besitzt, so empfiehlt sich beim Neukauf ein Staubsauger ohne Beutel. Die Staubsauger ohne Beutel sind billiger und die Saugleistung, im Vergleich zu Beutelstaubsaugern ist niedrig ausgelegt. Die teuren Staubsauger lohnen sich bei einer Reinigungsfläche, die unter 20-30 Quadratmeter liegt, nicht.
  • Sind Allergiker im Haushalt?
    Sind Allergiker im Haushalt, so empfiehlt sich ein Staubsauger für Allergiker. Diese können mikroskopisch kleine Allergene ausfiltern und halten die austretende Abluft sauber. Diese Allergiker-Staubsauger verfügen über ein ausgeklügeltes Filtersystem (HEPA-Filtersysteme), der ständig die Abluft sauber hält und Kleinstpartikel zusammenhält.
  • Einsatzbereich vom Staubsauger?
    Wo wird Staubsauger eingesetzt? Dabei ist die Reinigungsfläche als auch der Untergrund entscheidend. Beim glatten Untergrund, z.B. Laminat oder Parket, empfiehlt sich ein Staubsauger ohne Beutel. Bei Teppichen sollte die Saugleistung sehr hoch ausgelegt sein. Hier eigenen sich sowohl Staubsauger mit, als auch ohne Beutel. Bitte beachte: Die Anschaffungskosten für Staubsauger ohne Beutel (mit hoher Saugleistung), sind im Vergleich zu ohne Beutel sehr hoch.
  • Entsteht viel Schmutz durch Tiere oder Kleinkinder?
    Kleinkinder und Haustiere verursachen oft Schmutz in der Wohnung. So entstehen jährlich Stromkosten, die sehr oft von Haushaltsmitgliedern übersehen werden. Oft wird pro Woche der Staubsauger mehr als zweimal eingeschaltet und die Bodenfläche unbemerkt durchgesaugt.

Staubsauger mit oder ohne Beutel empfehlenswert?

Was macht einen Staubsauger mit Beutel aus?

Staubsauger mit Beutel unterscheiden sich vom Design und hauptsächlich in der Farbe. Die Optik ist ganz klar der Funktionalität untergeordnet.

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Beispiel: Staubsauger mit Beutel © Elnur – photodune.net

Staubsauger mit Beutel verkaufen sich in Deutschland am besten. Deren Marktanteil liegt bei weiten über 60%. Die Beutel lassen sich schnell Staubfrei wechseln. Die Staubbeutel sind luftdurchlässig und schmutzundurchlässig. Der Staubsaugerbeutel agiert gleichzeitig als Hauptfilter gegen Schmutz, Pollen und Milbenkot.

Stellen Sie sicher, dass Sie beim Kauf die passenden Beutel zum Gerät kaufen. Diese werden direkt vom Hersteller angeboten. Manchmal lohnt es sich nach Staubsauger mit einem Universalbeutelsystem zu suchen. Diese Staubsauger können Beutel von verschiedenen Herstellern, oder NoName-Herstellern tragen.

Vergleichen Sie nicht nur die Staubsauger, sondern achten Sie besonders auf die Preise der Staubsaugerbeutel. Viele Hersteller stellen zum Neukauf mehrere Beutel zur Verfügung, wobei beim Nachkauf der Beutel die Kosten der Sparsamkeit übersteigen.

Starke Staubsauger-Marken mit Beutel? Die Top-Produkte bekannter Markenhersteller: AEG, Bosch und Philips. Diese Geräte werden einer harten Probe unterzogen und durchlaufen viele Tests, bevor sie auf den Markt geworfen werden.

Vorteile Staubsauger mit Beutel:

(+) Geringe Anschaffungskosten
(+) Größere Saugleistung
(+) Keine Reinigung beim Beutelwechsel notwendig
(+) Leise im Betrieb und bei voller Leistung

Nachteile Staubsauger mit Beutel:

(–) Kosten für neue Staubbeutel
(–) Umweltbelastend durch zusätzliche Staubbeutel
(–) Beim Kauf der Staubbeutel wird die Auswahl erschwert

Stromsparendes Staubsauger-Modell mit Beutel:

Was macht einen Staubsauger ohne Beutel aus?

Dieser Typ von Staubsauger nutzt die Fliehkraft, um die Schmutzpartikel gegen die Wände des Auffangbehälters zu schleudern. Staubsauger ohne Beutel sind verarbeitungs- und designtechnisch um einiges voraus, auch die Saugleistung bei richtiger Anwendung erfüllt alle Anforderungen.

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Beispiel: Staubsauger ohne Beutel © abfoto – photodune.net

Wer es als lästig empfindet ständig Beutel nachkaufen zu müssen, der wird mit diesen Bautyp zufrieden sein. Bei diesem Staubsaugertyp muss der Auffangbehälter geleert werden und regelmäßig die Filter saubergemacht werden, ansonsten leidet die Saugleistung enorm. Die Filter können direkt unter Wasserhahn saubergemacht werden, die Schmutzreste werden entfernt und das Filtersystem mindestens für 24 Stunden zum Trocknen abgelegt (Anleitung beachten!).

Staubsauger ohne Beutel eignen sich besonders für glatte Bodenflächen, wie Laminat, Parket, Fliesen oder fusselfreie Teppiche.

Starke Staubsauger-Marken ohne Beutel? Die Top-Produkte bekannter Markenhersteller: AEG, Bosch und Philips.

Vorteile Staubsauger ohne Beutel:

(+) Kompakte Bauweise
(+) Umweltfreundlich
(+) Luftschonende Methode, da der Schmutz im Filter gebunden wird
(+) Oft für Allergiker geeignet

Nachteile Staubsauger ohne Beutel:

(–) Anschaffungskosten bei sparenden Modellen hoch
(–) Geringere Saugleistung
(–) Im Betrieb und bei voller Leistung zu laut
(–) Auswaschen vom Filter und Behälter notwendig

Stromsparendes Staubsauger-Modell ohne Beutel: