Mini PV Anlage mit Speicher – Was erlaubt ist & Erfahrungen

Mini PV Anlage mit Speicher – Beim Bau von modernen und energiesparenden Häusern oder bei Modernisierungen ist eine zusätzliche Photovoltaikanlage auf dem Dach in der heutigen Zeit fast Standard. Die Anlage wandelt die Energie der Sonne in elektrische Energie um und speist diese über einen Wechselrichter in den Haushaltskreislauf ein. Ein integrierter Solarstromspeicher kann nicht benötigte Energie zwischenspeichern.

Bei Bedarf gibt der Speicher benötigte Energie an Verbraucher ab. Die Kosten für Strom sinken, und mit sehr großen Anlagen ist eine Unabhängigkeit von externen Anbietern möglich. Photovoltaikanlagen sind für die Bereiche Garten, Balkon, Camping und Wohnmobile im kleineren Format erhältlich. Diese kleinen Energielieferanten sind auch als Mini PV Anlage bekannt.

Mini PV Anlage mit Speicher

Eine Mini PV Anlage mit Speicher ist die „kleinere Version“ oder „der kleine Bruder“ einer üblichen Photovoltaikanlage. Die Eigenschaften und die Funktionalität sind gleich. Unterschiede bestehen in der Mobilität und der gewonnenen Energie. Die kleinen und kompakten Solarmodule wandeln das eingespeiste Licht der Sonne in elektrische Energie (Gleichstrom) um und speichern diese in einem Akku (Batterie, Solarstromspeicher).

Ein Wechselrichter, der den Gleichstrom in Wechselstrom für Verbraucher mit 230V Spannung umwandelt, ist bei den Mini Modulen entweder integriert oder separat anzuschließen. Für eine längere oder dauerhafte Nutzung der kleinen Solaranlage ist ein Speichermedium sinnvoll. Die kleine Solaranlage ist als Plug & Play Modul und als Inselsystem mit 150 Watt bis 600 Watt erhältlich.

Betrieb einer kleinen Solaranlage gesetzlich erlaubt?

Der Anschluss einer Mini PV Anlage hat sich bis April 2018 in einer „Grauzone“ befunden.
Die Problematik bezieht sich auf mögliche und ungeklärte Punkte:

• Keine Abdeckung durch Normen
• Überlastung des Stromkreises
• Erhöhte Brandgefahr
• Erforderliche Kontrolle und Prüfung
• Einspeisung in das öffentliche Stromnetz
• Stromzähler, die rückwärts laufen

Bis zu diesem Zeitpunkt ist die Frage, ob der Anschluss legal ist, offen geblieben. Im Mai 2018 ist mit der Vornorm DIN VDE 0100-551-1 des VDE (Verband der Elektrotechnik Elektronik und Informationstechnik) Klarheit zur Nutzung von Mini Solaranlagen geschaffen. Die Vornorm regelt:

• Die Zulässigkeit von Mini PV Anlagen in den Stromkreislauf
• Den Anschluss der Anlage
• Die Meldepflicht bei der Bundesnetzagentur und dem Netzbetreiber
• Moderne Stromzähler

Der Anschluss einer solchen PV-Anlage mit Speichereinheit oder als Plug & Play Modul ist mit Einführung der Vornorm legal und erlaubt. Die Mini Photovoltaik Anlage ist fachgerecht anzuschließen und benötigt eine Energiesteckdose. Der Anschluss von mehreren Anlagen an einer Mehrfachsteckdose ist zum Schutz vor Überlastung und Brand verboten. Ein sogenannter Einrichtungszähler ohne Rücklaufsperre (Stromzähler) ist auf eigene Kosten mit einem Zweirichtungszähler zu ersetzen.

Sinn und Zweck ist es, rückwärts laufende Zähler und eine nicht festgehaltene Einspeisung in das öffentliche Netz zu verhindern. Bei Nichteinhaltung des Zählerwechsels ist eine Strafanzeige wegen Betrugs von Seiten des Stromanbieters möglich. Eine Einspeisung in das öffentliche Stromnetz ist unter Einhaltung der Vornorm erlaubt. Der Stromzählerwechsel, der fachgerechte Anschluss und die Meldung bei der Bundesnetzagentur und beim Stromanbieter sind Voraussetzung.

Systeme: Autark vs. Einspeisung

Der Begriff Autark bedeutet umgangssprachlich „unabhängig“ oder „nicht abhängig von jemandes Weisung oder Unterstützung“. Eine Mini PV Anlage speist durch die Solarmodule aufgenommene Energie (Sonnenlicht) ein. Die aufgenommene Energie speichert eine Solarspeicherbatterie (Akku) zwischen.

Bei Bedarf gibt der Speicher die aufgenommene Energie ab. Der integrierte oder externe Wechselrichter wandelt den eingespeisten Gleichstrom in Wechselstrom um und stellt diesen dann dem Verbraucher mit 230V Spannung zur Verfügung. Ist der Verzicht eines Speichers beabsichtigt, gelangt die aufgenommene Energie direkt über eine spezielle Energiesteckdose in den häuslichen Stromkreislauf.

Mit einer Solarspeicherbatterie ist eine Einspeisung durchaus möglich. Der Weg bleibt der gleiche. Vorteil bei Nutzung eines Speichers ist, dass nicht benötigte Energie im Speicher verbleibt und bei Bedarf abrufbar ist.

Bauteile einer Mini Photovoltaikanlage

Die grundlegenden Komponenten einer solchen Anlage sind:

• Ein bis zwei Solarmodule,
• Eine Gestell zur Befestigung und Aufstellung,
• Ein Wechselrichter (Umwandlung von Strom),
• Ein Speicher (Akku/Batterie),
• Anschlüsse für die Steckdose.

Die Module der Solaranlage sind in zwei verschiedenen Ausführungen erhältlich. Die einen beinhalten monokristalline Solarzellen und die anderen polykristalline Solarzellen. Der Unterschied liegt im Wirkungsgrad. Module mit monokristallinen Zellen sind effektiver und teurer in der Anschaffung.

Die Preise für Module liegen je nach Hersteller, Anzahl der Solarzellen im Modul und der zu erbringenden Leistung zwischen 110 und 500 Euro.
Eine gute Übersicht bietet die Seite von photovoltaik4all. Eine Halterung oder ein Gestell für die Solarmodule liegen preislich zwischen 10 und 100 Euro. Das Einsatzgebiet ist dabei ausschlaggebend.

Die meisten Mini PV Anlagen mit Speicher besitzen einen integrierten Wechselrichter für Strom. Einzelne Wechselrichter können zwischen 120 und 250 Euro und mehr kosten. Bei der Auswahl des Speichermediums oder der Solarspeicherbatterie besteht eine große Vielfalt. Das Speichervolumen und die Art des Speichers legen den Preis fest.

Eine Auswahl ist aus Blei-, Gel-, Lithiumbatterien oder einem fertigen Systemspeicher zu treffen. Die Kosten liegen zwischen 25 und 500 Euro und für Systemspeicher weit über 2000 Euro. Anschlüsse einer Mini PV Anlage bestehen aus vielen Einzelteilen. Unter anderem gehören das Anschlusskabel, die Steckverbindung und der Verteiler dazu. Der Preis variiert von 2 Euro für einen Stecker bis angebotene Sets für 70 Euro.

Komplettsets als Alternative

Die Auswahl beim Kauf der geeigneten Anlage oder einer Plug & Play Anlage für die direkte Einspeisung in das Heimnetz ist groß. Fachhändler bieten mit kompetenter Beratung und verfügbaren Komplettsets verschiedene Modelle an. Ist die Zeit knapp, der Fachhändler zu teuer oder die Auswahl gering, bietet das World Wide Web eine gute Alternative bei der Suche.

Ein Komplettset für die direkte Einspeisung über die 230V Steckdose ist teilweise unter 300 Euro zu erwerben. Bei höherem Bedarf an selbst produziertem Strom ist ein Komplettset mit mehr Solarmodulen und höherer Effizienz zu empfehlen. Folgende Anbieter stellen Komplettsets zur Verfügung:

• greenakku – Komplettpakete Plug & Play Solarmodule
• greenakku – Komplettset Inselanlagen
• photovoltaik4all – Komplettset Inselanlage
• solar-pac – Plug & Play Komplettsets

Dies sind nur einige Anbieter, die neben autarken Anlagen und Anlagen für die direkte Stromeinspeisung, Zubehör und gute Informationen für unterschiedliche Photovoltaik Typen geben. Bei den Anbietern Amazon und ebay sind Komplettpakete von privaten und gewerblichen Verkäufern zu erwerben. Eine gute Vorabrecherche ist empfehlenswert.

Einsatzmöglichkeiten Mini PV Anlage

Der Einsatz einer Mini PV Anlage mit Speicher ist vielfältig.
Zu den möglichen Einsatzgebieten gehören:

• Gartenhäuser (Privat- und Kleingarten)
• Berghütten
• Wochenend- und Ferienhäuser
• Wohnmobile
• Camping (Outdoor)
• Boote
• Ampeln
• ggf. Parkscheinautomaten
• Notrufsäulen
• Bewässerungsanlagen
• Pumpanlagen

Bei diesen Einsatzgebieten ist in den meisten Fällen kein Stromnetz vorhanden oder die Verlegung von Stromkabeln ist zu teuer und aufwendig. Verbraucher (Ampeln, Notrufsäulen) benötigen eine geringe Zufuhr von Strom.

Erfahrungen mit Plug & Play Solaranlagen

Nutzer in unterschiedlichen Foren berichten über den Einsatz von Plug & Play Solaranlagen. Diese speisen die aufgenommene Energie direkt in den Haushaltsstrom ein. Die gewonnene Energie findet beispielsweise Verwendung für im Sommer genutzte Klimaanlagen oder bei der Ladung von Handyakkus, Laptops und Co.

Fragen bezüglich der Anschaffung, der Kosten, der gesetzlichen Vorgaben, Installation und Nutzung sind vielfältig. Ein Aufbau in Eigenleistung und mit unterschiedlichen Komponenten ist gang und gäbe. Dabei ist die eigene Erfahrung/Kenntnis in Bereichen der Photovoltaik-Installation und der Einzelteilen in vielen Fällen nicht ausreichend. Einige sehen dem Kauf von gebrauchten oder günstigen Anlagen aus dem Ausland positiv entgegen.

Andere wiederum warnen vor derartigen Kaufentscheidungen. Qualität, Sicherheit und die Garantie sind ausschlaggebend. Die Erfahrungen der Nutzer gehen hier auseinander. Auf der einen Seite stellt die Anmeldung einer Photovoltaik-Anlage, die Installation und die Nutzung für tägliche Bedürfnisse kein Problem dar. Auf der anderen Seite sind die behördlichen Gänge, eine Einspeisung in das örtliche Stromnetz und der Wechsel des Zählers nicht erwünscht.

Fragen zu Speichermöglichkeiten und den zusätzlichen, eigenen Einbau fallen ebenfalls an. Die Erfahrung vieler Nutzer ist im Durchschnitt positiv. Der Kauf eines Komplettsets reduziert Unsicherheiten und mangelnde Erfahrung ist kein unüberwindliches Hindernis mehr. Die Beliebtheit und Nutzung von PV Anlagen mit und ohne Speicher steigt daher stetig.

Zusammenfassung:

Die Anschaffung einer Mini Solaranlage ist oft sinnvoll. Eine Entscheidung für eine autarke Anlage oder für eine Anlage mit direkter Einspeisung ist vom Grad der Nutzung und des Einsatzgebietes abhängig. Unabhängige Anlagen bieten den Vorteil, mobil und variabel einsetzbar zu sein. Beide Anlagen bieten die Option, im Miniformat Stromkosten dezent zu senken und in Bereichen ohne Anschluss die benötigte Energie zu liefern.