Energie zu sparen ist nicht nur sinnvoll, sondern auch notwendig. Dabei wird die Umwelt und der eigene Geldbeutel geschont.

Im Haushalt halten sich hartnäckige Irrtümer, die oft Unsicherheit und viele überholte Diskussionen auslösen.

In diesem Artikel finden Sie die größten Stromfresser bzw. Irrtümer in ihrem Haushalt und können demnächst diese eigenständig vermeiden.

Die zehn größten Energiespar-Irrtümer

Wie viel Strom verbraucht ein Wäschetrockner und welchen Einfluss haben Stand-By Geräte auf Energieverbrauch im Haushalt?

All das und viele andere Fragen finden sich oft im Alltag, bleiben aber für die meisten Verbraucher unbeantwortet. Wie mit Elektrogeräten richtig umgehen und wo kann im Haushalt durch Aufmerksamkeit gespart werden?

Irrtum Nr. 1: Der Wäschetrockner frisst viel Energie

Bei Wäschetrockner wird zunehmend auf Wärmepumpentechnik gesetzt. Diese moderne Technik spart gegenüber den herkömmlichen Kondensationstrocknern mehr als die Hälfte an Strom ein.

Wie funktioniert diese Wärmepumpen-Technologie?

Der Wärmepumpentrockner macht die Wärme in der Pumpe zum Eigennutze. Die Wärmepumpe entzieht dem Kondensator die Wärme, in dem das Wasser kondensiert und zur Erzeugung der warmen Luft wiederverwendet wird. Im Gegensatz zu den klassischen Wäschetrocknern bleibt diese Energie ungenutzt und wird an die Umgebung abgegeben.

Diese Form von Wärmerückkopplung senkt den Energiebedarf um bis zu 70 Prozent gegenüber den klassischen Wäschetrocknern.

Tipp:

  • Achten Sie bei Neuanschaffung auf die Energieeffizienzklassen A+, A++ und A+++, die bei Wärmepumpentrockner am meisten Einsparpotenzial bringen.

Irrtum Nr. 2: Nur bei hohen Waschtemperaturen wird die Wäsche richtig sauber

Sie können viel Strom sparen, in dem Sie ihre Waschtemperatur an 30-40 Grad anpassen. Durch die verbesserte Waschmaschinentechnik, Waschmittel und Schleuderprogramme ist die Sauberkeit der Textilien auch bei unteren Temperaturen immer gegeben.

Das Erhitzen von Wasser verbraucht viel Strom und die niedrigen Temperaturen schonen zudem ihre Wäsche.

Tipp:

  • Nur bei Bett- und Unterwäsche sollte die Temperatur zwischen 40-60 Grad betragen, um sie keimfrei und hygienisch zu halten.

Irrtum Nr. 3: Wasser besser im Topf erhitzen lassen

Es gibt nichts leichteres als Nudeln zu kochen. Wie kann beim Wasserkochen Strom gespart werden? Die klassische Methode: Wasser in den Kochtopf, Topf auf den Herd, einschalten und das Wasser zum Kochen bringen. Dabei gibt es viel einfachere und günstigere Methode:

Die benötigte Wassermenge wird im Wasserkocher erhitzt. Dieser bringt das Wasser zum Kochen, die nach dem Erhitzen in den Kochtopf übergegossen wird. Bei dieser Methode kann man bis zu einem Drittel weniger Strom verbrauchen.

Tipps:

  • Kochen Sie immer nur so viel Wasser auf, wie Sie auch wirklich für die Nudeln oder andere Gerichte brauchen.
  • Befüllen Sie ggf. den Wasserkocher/Topf mit heißem Leitungswasser, um die Erhitzungsdauer des Wassers zu verkürzen.

Irrtum Nr. 4: Energiesparlampen sparen am meisten Strom

Wer sehr viele Energiesparlampen im Haus verbaut hat, wird sich am Ende über die Stromrechnung freuen.

Zwar sind die Energiesparlampen gegenüber den Glühbirnen und Halogenstrahler sparsamer, aber die modernen LED-Lampen verbrauchen noch weniger Energie und sind zudem günstiger in der Anschaffung.

Energiesparlampen können nicht gerade als umweltschonend bezeichnet werden, da sie für Herstellung und bei der Entsorgung sehr viel Energie verbrauchen und die Umwelt belasten.

Tipp: 

  • Tauschen Sie ihre defekten Glühbirnen und Energiesparlampen gegen LED-Lampen und sparen Sie noch mehr Strom im Haushalt.

Irrtum Nr. 5: Die Eisschicht im Tiefkühlfach stört nicht

Wer beim Tiefkühlfach Energie sparen möchte, der darf das Gefrierfach nicht vergessen. Schon ein Zentimeter Eisschicht im Tiefkühlfach lässt den Stromverbrauch um 10-15 Prozent ansteigen. Diese Eisschicht wird hauptsächlich von der abgegebenen Feuchtigkeit der Lebensmittel hervorgerufen oder kommt durch öffnen/schließen der Tür zustande.

Die neusten Gefrierschränke haben eine sogenannte „No-Frost-Technik“, welche die Luftfeuchtigkeit im Tiefkühlfach reduziert. Großer Nachteil: Die Technik ist zwar effektiv, aber nicht effizient. Die Luftfeuchtigkeit wird zwar aus dem Gefrierfach geleitet und dadurch die Vereisung vermieden. Dies alles ist wiederum mit einem höheren Energieverbrauch verbunden.

Tipps:

  • Entfernen Sie jährlich die Eisschicht aus dem Tiefkühlfach.
  • Das Abtauen vom Tiefkühlfach ist oft nicht notwendig. Die Wände sind so beschaffen, dass die Eisschicht mit dem Eiskratzer oder Pfannenwender als Ganzes entfernt werden kann. Achten Sie darauf, dass Sie die Wände nicht beschädigen.
  • Stellen Sie den Temperaturregler vom Kühlfach so ein, dass die Produkte gekühlt werden und sich keine Eisschicht im Inneren bildet.

Irrtum Nr. 6: Geschirrspülmaschinen sind sparsamer

Die meisten Geschirrspülmaschinen sind sparsam beim Wasser- und Energieverbrauch. Geschirrspüler zeigen erst ihre Effizienz, wenn sie voll beladen werden, regelmäßig genutzt werden und auf das Vorspülen verzichtet wird. Vor allem große Familien profitieren davon, wenn zusätzlich Sparprogramme genutzt werden, um die Wasser- und Energiebilanz zu drücken.

Ist nun eine Geschirrspülmaschine sparsamer als das Geschirrspülen von Hand?

Das ist natürlich von dem Anschaffungspreis abhängig und der Effizienzklasse des Gerätes. Ein Geschirrspüler kann nicht zwangsläufig als die bessere Wahl oder als Energiesparend bezeichnet werden. Die meisten vergessen die Gerätekosten, Wartung- und Reparaturkosten oder den regelmäßigen Nachkauf von Geschirrspültabs und Klarspüler.

Größere Haushalte profitieren hauptsächlich von der zeitlichen Entlastung und können zudem noch gezielt Energie sparen. Diejenigen, die einen kleinen Haushalt haben empfiehlt sich das Geschirr von Hand zu spülen.

Tipps:

  • Achten Sie bei Neugeräten nur auf Verbrauchszahlen. Den Hauptanteil am Stromverbrauch verursacht die Erwärmung des Wassers.
  • Überschlagen Sie alle Kosten, bevor Sie sich einen Geschirrspüler kaufen.

Irrtum Nr. 7: Im Standby-Modus verbrauchen Geräte kein Strom

Viele Geräte verfügen über Stand-By-Modus. Dessen Nutzung ist bequem, allerdings mit einem vermeidbaren Stromverbrauch in einem großen Umfang verbunden. Wer ein Gerät der Unterhaltungselektronik (Radio, Fernseher, PlayStation 4 oder Monitor) nur bei dessen tatsächlicher Verwendung einschaltet, verringert dessen Energieverbrauch um die Hälfte.

Tipp: 

  • Schalten Sie die Geräte immer vollständig aus. Nutzen Sie für unterschiedliche Geräte eine Master-Slave-Steckdosenleiste.

Irrtum Nr. 8: Ladegeräte an der Steckdose verbrauchen kein Strom

Die Ladegeräte der Mobiltelefone ziehen weiterhin Strom, wenn sie nach dem Aufladen mit der Steckdose verbunden bleiben. Sobald ein Handy aufgeladen ist, sollte es von der Steckdose entfernt werden.

Tipp:

  • Das Ladegerät von der Steckdose rechtzeitig vom Strom trennen. Gegenfalls eine intelligente Steckdose verwenden, die die Stromzufuhr nach der eingestellten Zeit automatisch einstellt.

Irrtum Nr. 9: Moderne Haushaltsgeräte bringen nur wenig Einsparpotenzial

Wer auf moderne Geräte setzt, der wird täglich sparen und über das Jahr auch locker einen dreistelligen Betrag sparen können. Die neuen Haushaltsgeräte, wie Fernseher, Staubsauger oder die Waschmaschine können den Gesamtenergieverbrauch senken und so viel Einsparpotenzial für ihren Haushalt bieten.

Tipps: 

  • Achten Sie bei Neugeräten auf Energielabels und vergleichen Sie die Geräte untereinander.
  • Kaufen Sie nur Geräte, die Sie über das Jahr mehrfach nutzen. Verkaufen Sie ältere Gerätschaften und investieren Sie das Geld in sparsamere.

Irrtum Nr. 10: Das Vorheizen von Ofen ist notwendig

Das Vorheizen ist oft unnötig und darauf kann gezielt verzichtet werden. Bei einem Soufflé muss der Koch ggf. darauf achten, da Aufläufe eine konstante Temperatur brauchen, damit sie nicht zusammenfallen.

Kuchen, Braten oder die Tiefkühlpizza brauchen keine Vorheizzeit und das Gericht nimmt kein Schaden davon.

Tipps: 

  • Lernen Sie mit Ofen nach Gefühl und Augenschein zu backen.
  • Heizen Sie ihren Ofen nur vor, wenn es sich um luftige Gerichte handelt, welche eine konstante Temperatur zum Garen/Backen brauchen.