Photovoltaik Akku – Nachhaltig den eigenen Strom produzieren mit einem autarken PV-Anlage.
Mittlerweile gehören Dächer mit Photovoltaik-Anlagen zum normalen Erscheinungsbild. Hier konnte mit Hilfe der staatlichen Förderung innerhalb weniger Jahre ein signifikanter Ausbau der regenerativen Energien erreicht werden. Dabei wurde in der Vergangenheit dem Anlagebesitzer für die Einspeisung in das Netz ein bestimmter Preis garantiert.
Mittlerweile ist die Einspeisevergütung so weit gesunken, dass es sich eher lohnt, den produzierten Strom selbst zu nutzen und die darüber hinausgehende Menge einzuspeisen. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass tagsüber immer mehr Strom produziert wird, als der Haushalt abnehmen kann. Umgekehrt wird morgens, abends und nachts wenig Strom produziert, gleichzeitig aber relativ viel an Strom benötigt. Hier kann ein Photovoltaik Speicher Abhilfe schaffen. Im Folgenden sollen die wichtigsten Fragen rund um den Einbau und die Nutzung der Stromspeicher aufgeführt werden.
Inhaltsverzeichnis
Was steckt hinter einem Photovoltaik Akku?
Grundsätzlich handelt es sich hierbei um nichts anderes als eine große Batterie, die den Strom speichert und bei Bedarf wieder abgibt. Der Stromspeicher löst also das Problem, dass der in den Mittagsstunden produzierte überschüssige Strom eben nicht direkt in das Stromnetz abgegeben werden muss, sondern bei Bedarf an den Haushalt zurückgegeben werden kann.
Die Systeme sind seit einigen Jahren auf dem Markt und werden aktuell durch günstige Kredite subventioniert. Hintergrund ist, dass Photovoltaik Speicher in der Anschaffung schnell einige tausend Euro kosten können. Darüber hinaus bieten einige Versorger einmalige Zuschüsse zur Finanzierung an.
Langfristig macht es aber im Rahmen der Energiewende Sinn, überall wo es sinnvoll ist Stromspeicher zu verbauen, da mit diesen dezentral verteilten Systemen langfristig die Stromversorgung in Zeiten gesichert werden kann, in denen die Sonne nicht scheint oder der Wind nicht weht.
Wer sich für ein solches System entscheidet, der hat neben seinem eigenen ökonomischen Vorteil auch einen persönlichen Beitrag zur nachhaltigen Energiegewinnung geleistet und trägt damit zur Senkung der Kohlendioxid-Emissionen bei.
Für wen ist ein Photovoltaik Speicher geeignet?
In der Vergangenheit wurde durch den Staat mithilfe einer garantierten Einspeisevergütung der Bau von Photovoltaik-Anlagen massiv gefördert. Die Vergütung wurde 20 Jahre gezahlt. Da für neue Anlagen jedes Jahr eine geringe Vergütung gezahlt wurde, lohnte es sich ab einem bestimmten Wert nicht mehr, den Strom direkt in das Netz einzuspeisen. Damit machte für viele Haushalte ein Speicher Sinn.
Denn die Mehrheit der Anlagen produziert in den sonnenreichen Monaten deutlich mehr Strom, als durch den Haushalt selbst direkt verbraucht werden kann. Der überschüssige Strom wird dabei zu einem günstigen Preis, der deutlich unter dem für Verbraucher zu zahlenden Strompreis liegt, eingespeist.
Ein Photovoltaik Akku eignet sich mit diesem Hintergrund also für jeden, bei dem die o. a. Bedingungen zutreffen. Wer darüber hinaus zum Beispiel seine Heizung auf eine Wärmepumpe umgestellt hat, der kann zusätzlich Geld sparen, da diese Systeme zur Erzeugung von Wärme relativ viel Strom benötigen. Mit einem Speicher können die Aufwände für Strom deutlich gesenkt werden. Aber auch Besitzer von Elektroautos können überproportional vom Einbau eines Stromspeichers profitieren, da sie so in den Abendstunden kostenlos ihr Fahrzeug aufladen können.
Wie können nachhaltig Stromkosten gesenkt werden?
Zur Beantwortung der Frage ist es sinnvoll, sich die Frage nach den Kosten zu stellen. Zunächst sollten Haushalte ihren eigenen Strombedarf ermitteln. Daraus ergibt sich ein Wert, der durchschnittlich pro Tag benötigt wird. Auf diesen mittleren Wert sollte ein Stromspeicher dann idealerweise ausgelegt sein.
Wird der Wert beispielsweise zu niedrig angesetzt, so muss zusätzlich Strom nachgekauft werden, wird der Speicher zu groß dimensioniert, laufen die Kosten aus dem Ruder und es kommt nicht zu einer Amortisation. Die nächste Frage ist die nach dem richtigen Solarspeicher.
Am Markt sind sowohl Lithium-Ionen als auch Blei-Batterien zu finden. Tatsächlich setzen sich mehr und mehr Lithium-Ionen Speicher durch, da diese Geräte in vielerlei Hinsicht Vorteile bieten. Stehen diese Parameter fest, lässt sich simpel errechnen, wie hoch die Einsparung sein kann. Unterstellt wird beispielsweise ein durchschnittlicher Jahresverbrauch von 4.500 kWh.
Das ergibt einen täglichen Verbrauch von ca. 12,3 kWh. Grob überschlagen wird die eine Hälfte tagsüber direkt verbraucht, die andere Hälfte durch die Batterie zwischengespeichert. In diesem Beispiel also 6,1 kWh. Multipliziert mit eine Strompreis von ca. 0,20 Euro und 365 Tagen kommt man in diesem Beispiel auf eine Einsparung von näherungsweise 445 Euro.
Jetzt ist noch zu berücksichtigen, dass die Hersteller von Stromspeichern für 10 Jahre eine Gerätegarantie abgeben. Daher sollte die Lebensdauer auch auf maximal 10 Jahre kalkuliert werden. In diesem Beispiel dürfte also ein Photovoltaik Akku mit 6,1 kWh maximal 4.450 Euro kosten.
Worauf ist beim Kauf eines Stromspeichers zu achten?
Im vorangegangenen Absatz wurde schon darauf eingegangen, dass Lithium-Ionen Akkus die bessere Wahl darstellen. Diese Geräte haben darüber hinaus noch den Vorteil, dass sie eine deutlich höhere Entladetiefe haben. Damit ist der Wert gemeint, bis zu dem der Akku maximal seine Leistung abgeben kann.
Wird der Wert unterschritten, so schadet das langfristig der maximalen Speicherkapazität. Liegt die Entladetiefe zum Beispiel bei 50 %, dann müsste, um im obigen Beispiel bleiben zu wollen, der Akku auf 12,2 kWh auslegt werden.
Aber auch bei den Lithium-Ionen Akkus gibt es Unterschiede in Bezug auf die Entladetiefe. Hier ist die Beratung durch einen Fachmann notwendig. Zu berücksichtigen ist, dass es eine Reihe von Förderungsmöglichkeiten, etwa durch günstige Kredite der KfW gibt, so dass sich eine Investition schon früher lohnt.
Weiterhin sollten Interessierte auf den Wirkungsgrad des Speichers achten. Dabei gilt es zu beachten, dass der Wirkungsgrad des Gesamtsystems betrachtet wird – also Photovoltaik-Zelle, Wechselrichter und Batteriespeicher als Einheit.
Abschließend ist noch die Frage zu beantworten, ob ein nachträglicher Einbau Sinn macht. Die Antwort ist abhängig von der Förderhöhe der Einspeisung. Für Anlagen, bei denen die Vergütung oberhalb dem aktuellen Strompreis liegt, macht ein Nachrüsten keinen Sinn.
Bei Systemen unterhalb des Strompreises kann der nachträgliche Einbau in jedem Fall Sinn machen. Zu beachten ist dabei aber, dass die Batterie in einem kühlen Raum untergebracht werden muss und eine Installation im Freien nicht erlaubt ist.
Fazit
Ein Photovoltaik Akku lohnt sich für eine neue Anlage eher als für bestehende, ältere Anlagen. Bei der Auswahl der Batterie ist der Wirkungsgrad genau zu ermitteln, da sonst die Kosten aus dem Ruder laufen können. Bei der Finanzierung der Strombatterie ist die Fördermöglichkeit der KfW sinnvoll, aber auch ggf. der örtliche Versorger mit einer Einmalzahlung. Die Installation des Akkus sollte idealerweise im Keller oder an einem anderen kühlen Ort stattfinden.